OGRANIČENA MOĆ OTPORA: SUDBINA POJEDINCA U ROMANU „BRODEKOV IZVEŠTAJ“ FILIPA KLODELA

Abstract

Philippe Claudels Roman Brodecks Bericht thematisiert auf vielschichtige Weise die Spannung zwischen Individuum und kollektivem System in einem repressiven, angstgesteuerten sozialen Gefüge. Die Dorfgemeinschaft reagiert mit Ausgrenzung, Überwachung und Gewalt auf das Fremde, verkörpert durch den Anderen oder den kritisch denkenden Brodeck. Der Roman zeigt, wie kollektive Angst zur Rechtfertigung moralisch fragwürdiger Handlungen dient und wie die soziale Ordnung durch das Opferprinzip aufrechterhalten wird. Die durchgeführte Analyse stützt sich auf theoretische Einsichten von Michel Foucault (Panoptikum und Disziplinargesellschaft), Theodor W. Adorno (autoritäre Persönlichkeit) und René Girard (Opfermechanismus). Dir Arbeit kommt zu dem Schluss, dass individuelle Autonomie und Widerstand im Kontext eines allgegenwärtigen Überwachungs- und Machtapparats stark eingeschränkt sind. Dennoch eröffnet Brodecks Haltung, d.h. seine Weigerung zu schweigen und seine Sucht nach Wahrheit, einen kritischen Reflexionsraum über die ethischen Möglichkeiten des Subjekts innerhalb autoritärer Strukturen.